
Hilfe mit der App Codecheck
Sich im Dschungel der Zutatenlisten durchzufuchsen, ist zugegeben keine einfache Sache. Also habe ich am Anfang die kostenlose App Codecheck zur Hilfe genommen und 80 % meiner Kosmetik aussortiert. Die App zeigt einem anhand eines Kreises nicht nur schnell an, ob die Kosmetik ok ist oder nicht, sondern erklärt auch, welcher Rohstoff bedenklich ist und warum.
Wichtigste unerwünschte Zutaten
Wenn man sich im Laden aber zu nerdig vorkommt, das Handy zu zücken um den Barcode einzuscannen, kann man auf folgende Zutaten in der INCI Auflistung (auf jedem Produkt unter Ingredients oder INCI zu finden) achten, die besonders häufig vorkommen.
Paraffinum (egal in welcher Form und Schreibweise), EDTA (wird immer groß geschrieben und hebt sich dadurch gut ab), Acrylates (wie Acryl = Plastik), Silicone (wie Silikon = leider auch eine Art Plastik), Nanopartikel müssen immer mit (Nano) in Klammern gekennzeichnet werden und alles was auf -paraben endet.
Erklärungen
Paraffin/ Paraffinum Liquidum/ Vaselin oder Petrolatum = Erdölabfallprodukt, steht in Verdacht Krebs auszulösen
Cera Microcristallina = Erdölabfallprodukt, steht in Verdacht Krebs auszulösen
Glyeceryl Stearate = Emulgator aus Palmöl, worauf wir aus umwelt- und sozialschädigenden Gründen verzichten können
Methylparaben/ Ethylparaben/ Propylparaben = Konservierungsmittel, steht in Verdacht hormonell wirksam zu sein
Silicone = Kunststoff, sollte natürlich nicht als Pflegemittel dienen
Aluminium Stearates = Aluminiumsalz, der als Gelbildner eingesetzt wird und als bedenklich gilt
Butylphenyl Methylpropional = umstrittener Duftstoff, da an Tieren getestet fortpflanzungsgefährdend
Acrylates Copolymer = Mikroplastik
EDTA/ Sodium-, Disodium- oder Trisodium EDTA = zellschwächend und umweltbelastend
(Nano) = Rohstoff in Nanogröße, muss in Klammern dahinter so gekennzeichnet werden = das Produkt soll dann laut Hersteller nur auf intakte Haut geschmiert werden; die Frage ist nur, was bedeutet intakt? Da noch nicht geklärt ist, wie die Langzeitfolgen der Nanopartikel wirken, man aber weiß, dass je kleiner ein Rohstoff ist, desto eher dringt er in die Haut ein und kann sich in inneren Organen ablegen, würde ich alle Produkte (auch aus anderen Bereichen, wie in der Schuhpflege oder Imprägniersprays) mit Nanopartikeln meiden.
Fatalität
Ich fragte mich natürlich, wie es sein kann, dass unsere Kosmetik so schädlich sein darf. Die Antwort: die meisten, der Aufsichtsbehörde bekannten Probleme, haben eine Beschränkung in ihrer Konzentration. Aber wenn mehrere solcher giftigen Stoffe in einem Produkt sind und wir für gewöhnlich auch nicht nur ein Pflegeprodukt am Tag verwenden, häuft sich da eine Menge an schädigenden Stoffen, die man vermeiden kann. Denn unsere Haut nimmt den größten Teil davon auf und leitet ihn in unseren Körper. Und natürlich sind solch giftige Inhaltsstoffe auch für die Umwelt verheerend. Denn die Natur ist meistens empfindlicher gegenüber schlechten Inhaltsstoffen als wir Menschen. Deshalb ist es gut, natürliche Inhaltsstoffe zu verwenden oder auch einfach weniger Produkte zu nehmen.